TOKYO I

6.10.15 - 9.10.15

konichiwa

unsere erste nacht in japan war schrecklich. nach der ganzen verspätung waren wir todmüde und wollten nur noch ins bett fallen. hätten wir dies so gemacht würden wir nun wahrscheinlich mit schädelbruch und rückenverletztungen im krankenhaus liegen. das bett ist nämlich etwas härter als stein. wäre der teppichboden nicht ungefähr 20 jahre über dem ablaufdatum, hätte ich auf diesem geschlafen. aber am ende konnten wir doch noch ein paar stunden schlafen. etwa vier!

 

und dann war es endlich soweit, hallo heinz und heidi ak mam & pap. schön seid ihr hier! wir freuen uns auf die gemeinsamen 3 wochen japan. danach ist unsere reise bereits wieder vorbei! unvorstellbar wie die zeit vergeht, aber jetzt zuerst mal ab richtung hotel und die zeit geniessen.

 

das hotel ist wunderschön und wie erwartet sind die zimmer in tokyogrösse, also sehr sehr klein. die erste überraschung befindet sich  bei den toiletten. egal ob bei den öffentlichen oder bei den hoteltoiletten, sie sind alle mit closomaten ausgestattet. jep, sogar den ring kann man wärmen. und siehe da, gewisse besitzen sogar einen musik knopf! so gut, dann muss auf den tronen nicht mehr so laut und künstlich gehustet werden. 

 

die japaner sind freundlich wie nirgends auf dieser welt. nach 10 sekündigem blick auf die stadtkarte fragt uns auch schon der erste japaner ob er helfen könne. ja gerne, wieso nicht. er bietet direkt an mit uns bis zu unserem hotel mitzulaufen. wahnsinn, stellt euch dies mal zuhause vor! habt ihr schon mal einen japaner zu seinem hotel begleitet? ich nicht und ich könnte wetten, ihr auch nicht! 

 

heute noch das hohe rathaus mit einem eher klein geratenen lift ersteigen. das anstehen dauert ca. 30 min. oben angekommen bemerken wir, dass die wartezeit wohl ungefähr ähnlich ist wie  zuvor unten. irgendwie logisch, oder!?

 

müde und zufrieden gehts heute schon früh ins bett.

auf tokyo entdeckungstour. alles muss gelernt sein. die erste hürde liegt beim ticketgebrauch der ubahn- & zugkarte. eigentlich genau das gleiche prinzip wie zuvor in jeder anderen grossstadt, doch dieses mal meine ich, dass ich den ausgang beim erstmaligen versuch erwischt habe und kehre postwendend wieder um. doch logischerweise ohne erfolg, lampe rot, barriere zu und lautes geräusch. ok, wahrscheinlich mein fehler! gut helfen mir corinne & pap beim versuch mit und lassen die selben zeichen ertönen. also zum schaltermann und problem sofort gelöst. auch mam kommt nach und macht den versuch komplett. nun klappts und es kann per bahn losgehen. 

 

erstes ziel ist die grosse "kreuzung in shibuyu" mit den vielen vielen menschen. nach dem schlendern wurde eine rast beim "hund" eingelegt und das wetter genossen. gefühlte 30 grad, bei "sind-es-wirklich" 20 grad. weiter zum "kaiserpalast". einen schönen garten hat dieser kaiser. danach ging es nach einer winzigen zwischenverpflegung zum "meiji jingu shrine".  

 

die füsse schmerzen und wir alle brauchen eine kleine pause, also ab ins hotel und nickerchen einlegen. bei uns die faulheit, bei mam & pap das jetlag. an dieser stelle, herzlichen dank an das jetlag. ohne dich hätten wir es nicht geschafft.

leider muss wieder mal gewaschen werden. also die zeit fürs nickerchen bleibt leider aus.

nach der wäsche gehts nachtessen. wir haben ein kleines vegi restaurant in shibuyu gefunden. mir hats geschmeckt und das lokal war äusserst gemütlich. nur 3 tische und dies in einer 34 mio metropole. es war gemütlich und ja, ich mag sake.

 

zurück im hotel darf natürlich noch der tumbler in betrieb genommen werden. leider dauert dieser bis 1.00 uhr. nachdem und nach dem insgesamt 16.5 km langen fussmarsch, fallen wir todmüde zu bett. gut nacht, morgen gehen wir es entspannter an.

gestärkt von dem wunderbaren frühstück ging es auf den tokyo tower. wegen des starken windes konnten wir nur bis ungefähr zur mitte des turms hinauf (150 m). doch die aussicht von da oben war, trotz der immer noch starken fussschmerzen des vortages, sehr beeindruckend. diese stadt ist riesig. sogar den mount fuji konnten wir am horizont erkennen und der turm "skytree" sieht mit seinen über 600 m bereits von weitem sehr imposant aus. 

das 2. grösste gebäude der welt. 


wieder mit boden unter den füssen gings ab ins "ginza" viertel. ein eher nobles einkaufsviertel mit schönen cafes. diese cafes wurden sogleich getestet und von uns als gut bis sehr gut ausgezeichnet. am ende der einkaufsstrasse dann das nächste und wunderschöne highlight, der "hamarikyu gardens". selten gibt es eine solche spektakuläre kulisse. das teehaus in der mitte dieses japanischen gartens verleiht dem ganzen noch zusätzliche ruhe. noch nie haben wir einen solchen garten inmitten einer gigantischen metropole gesehen. 


weiter gings mit der bahn zum riesenrad. die bahn ist übrigens vollautomatisch gesteuert und braucht somit keinen zugführer. dafür kann man aber selbst direkt hinter der windschutzscheibe sitzen. schon wieder etwas neues!

das riesenrad machte seine runde trotz der starken winde und wir konnten von der abenddämmerung profitieren. das licht war wie bestellt. 


ein kurzer zwischenstop im riesigen einkaufszentrum, welches aussieht wie im alten venedig und mit seinem blauen kunsthimmel irgendwie kitschig und doch freundlich daher kommt. 


die heimfahrt war dann noch "töller" und der sitznachbar war zum guten glück der deutschen sprache nicht gewachsen. oder vielleicht doch, dicker mann? 

heute hat mich die morgen hässigkeit gerade etwas sehr arg erwischt. es muss wohl am schlafmangel liegen. nach 5 monaten "spätschicht" macht einem der weckton um 8 uhr ein wenig sorgen. doch eigentlich ideal für die vorbereitung und gewöhnung an den wartenden schönen alltag zuhause. 

 

der erste "ol-posten" ist im bahnhof shinyuku stationiert. wir müssen unsere zugtickets holen und die reservationen tätigen. nicht ganz einfach, doch pap meistert die situation gekonnt. 

 

zu viert machen wir uns auf den weg zum letzten hotel unserer reise. dort werden corinne & ich unser übergepäck deponieren, somit sind wir etwas "wendiger" während unserer japanrundreise. bei zugreisen ist weniger mehr. und weniger ist bei uns ein ca. 23 kg schwerer riesenrollkoffer. ich mag ihn nicht, und dies ist nicht auf das gewicht bezogen. doch auch gewichtstechnisch bin ich am kämpfen. ja, dieser koffer ist unertragbar. so, fertig mit diesen wortspielereien. mission erledigt und direkt zum sushiessen. ich war so froh, meine eltern fanden es sehr sehr gut und meine kazze blieb trotz ihres ekels vor toten tieren schön brav sitzen. auch die mission wurde somit erledigt. ach ja, ich liebe sushi immer noch.

 

eine kleine stärkung gabs im wohl teuersten cafe von tokyo und dann wurde das quartier von omote-sando begutachtet. siehe da, meine ins auge gefasste brillenmarke hat hier sogar einen eigenen shop. endlich, made in japan, hier macht der kauf sinn. beim sehtest sind die zeichen etwas schwer lesbar, liegt aber nicht an meiner sehschwäche, sondern an den zeichen, diese sind nämlich auf japanisch. somit wurde die frage, ob ich es lesen kann, immer mit einem "nein" beantwortet. werden wohl ziemlich dicke gläser. 

 

im quartier gings dann in ein lustiges japanisches organic restaurant. im nachhinein muss erwähnt werden, es war wunderbar und bleibt einem in erinnerung. authentisch oder identisch, egal, es war gut. erstaunlich, es gibt hier wirklich viele menschen, die kein einziges wort englisch sprechen, und ich meine kein einziges wort. doch egal, dafür sind es die freundlichsten menschen auf dieser kugel. ich kann es nach wie vor noch nicht glauben, aber diese unverschämte freundlichkeit ist weder gespielt noch geht es einem auf die nerven, es ist einfach nur ehrlich lieb. ich hoffe das bleibt die ganzen drei wochen so.

 

ab ins hotel und packen. morgen gehts weiter mit dem schnellzug. unser erstes ziel ist kawaguchiko. 


KAWAGUCHIKO - KANAZAWA

10.10.15 - 16.10.15

kawaguchiko - matsumoto - nagano - kanazawa

 

kawaguchiko:

die zugfahrt nach kawaguchiko dauerte nicht lange. leider war das wetter genau heute sehr grau, doch trotzdem konnten wir den blick zum mt. fuji von der chureito pagode aus geniessen. corinne und ich mussten nicht einmal laufen, ein nettes 150 cm kleines japanerli hat uns gefahren. es lohnt sich also doch mit einer schwangeren bergziege zu reisen, man(n) glaubt es kaum!

 

unser hotelzimmer ist klein, sehr klein. nach einem gemütlichen essen beim inder (ohhh verruckt) gehts um die ecke in den empfohlenen supermarkt. es ist amüsant und doch sehr beeindruckend all diese neuen und für uns gänzlich fremden produkte durchzuschauen. zwischen nüssli und süssem einfach mal schöne kleine fischköpfli. für den hang zur hässlichkeit schämen sie sich nicht unsere kleinen japaner freunde. 

 

und schon geht wieder ein schöner tag im schönen japan vorbei.

heute war eine bustour angesagt. beim grauen und nassen wetter genau das richtige. bei der ersten aufhellung wird durch die gassen und am see entlang geschlendert und natürlich jede menge fotos von dem schönen mt. fuji geschossen. über nacht wurde die bergspitze sogar mit etwas schnee bedeckt. so siehts das gleich noch schöner aus. da hatten wir ja nochmals richtig glück! das gibts wohl nicht gerade oft innerhalb dieser kurzen zeit. 

matsumoto:

von kawaguchiko gings weiter mit dem zug. zwei mal umsteigen und ca. 3h 45min interessanter fahrt später waren wir an unserem neuen ziel, matsumoto. genau dieses wort wird sogleich bei der ankuft am bahnhof mehrere male über die lautsprecher geschrien. matsumotoooo, matsumotoooo, matsumotoooo. und doch, weit und breit kein moto! ist ja schliesslich ein bahnhof und keine autobahn.

 

das hotel liegt zentral und das städtchen gefällt uns vieren auf anhieb. das matsumoto castel ist sehenswert und der besuch lohnte sich. das essen stellt für corinne ein grosses problem dar, denn vegetarisch ist hier ein fremdwort. natürlich gibt es vegetarische gerichte, diese enthalten jedoch meistens, fisch, schwein oder huhn! gut, nun wissen wir alle auch, dass pommes frites auch in schweinefett frittiert werden können. oder wusstet ihr, dass auch teigwaren nicht vegetarisch gekocht werden können? ja, es geht, man nehme einfach hühnerbouillon und voila. nicht ganz leicht für alle, aber da müssen wir wohl durch. darum gehts am abend zum authentischen italiener. niemand hier kann englisch geschweige denn italienisch, also richtig italienisch halt. sogar halbe gläser wein kann man bestellen. wir drei entscheiden uns für die ganzen und siehe da, halb voll oder halb leer, egal wie man es sieht, auf jeden fall zu wenig! das essen jedenfalls ist gut und wir geniessen es, auch ohne fischsauce.

nagano:

im ehemaligen olympiadorf angekommen, gehts gleich los auf entdeckungskurs. das städtchen ist nicht allzu schön und bietet eher wenig. man sieht, dass die olympiade schon etwas zurück liegt, nämlich 17 jahre. verrückt, 1998 ist wirklich schon 17 jahre her! werden wir älter oder vergessen wir nur schneller? 

 

am abend gehts ins japanische restaurant. eingang verfehlt, falsches restaurant, sake bestellt und 2 japaner von ihrer besten seite kennengelernt: randvoll! da kommen auch wir nicht drumherum. heisser sake eingeschenkt und "campai". bereits nach der zweiten runde bemerken wir das wundergesöff. die zwei japaner (namen vergessen), können übrigens rein gar nicht englisch. somit wird die unterhaltung eher schwierig, doch lachen geht in jeder sprache, saufen auch! 

heisser sake konnten sie formulieren, hot sake! 

na dann, hodensacki und pröuscht...

ab zum affenberg. ein wunderschöner weg führt uns hinauf zum affentheater. diese rotköpfigen frechen, quirligen und herumpöbelden affen sind sehr sehr lustig und fotogen. eine wahre freude diese tiere zu beobachten. schon nach kurzer zeit wird pap bereits in einen affenkampf involviert. vier affen um die beine mit lauten geräuschen verbunden können einem ganz schön nervös machen. für uns war es ein lustiger affentanz, danke. 

 

am abend verlassen wir unsere 6 m2 (davon 3 m2 bett) "grossen" hotelzimmer und begeben uns zum japanischen italiener ums eck. oder heisst es zum italienischen japaner? egal, es handelt sich auf jeden fall um einen japaner, pasta! seine kochkünste überraschen uns und auch seine pizza aus seinem holzofen überrascht und positiv. zum guten schluss überzeugt er sogar noch mit grappa. danke dafür und ciao luigi.

kanazawa:

der schnellzug bringt uns weiter nach kanazawa. die geschwindigkeit ist eindrücklich. man sitzt feudal, hat sofa ähnliche sitze und die hitze im zug ist enorm. wahrscheinlich wurde die lüftung noch nicht optimiert seit der eröffnung der zugstrecke im frühling 2015. aber auch mit heissen köpfen ein schönes erlebnis.

 

das städtchen ist eher klein und das begutachten dauert nicht sehr lange. unser heutiges hotel ist ein "ryokan", also ein authentisches japanisches hotel. das heisst zuerst einmal, man darf nicht mit den schuhen ins hotel. also schuhe ab, schlappen an und hallo. die zimmer sind minimalistisch eingerichtet. bett, nirgends, dafür darf man nicht mit den vorher angezogenen schlappen ins zimmer. möbel, keine, dafür muss man andere schlappen anziehen um ins badezimmer zu gehen. das ganze ist für uns fremd und der nach heu riechende bodenteppich hilft bei der eingewöhnung nicht gerade mit. mam hat mit rückenproblemen wohl nicht die bequemste nacht vor sich, corinne mit ihrem kugelbauch wohl auch nicht, pap hats auch im rücken und auch ich hoffe auf keine  rebellion meiner bandscheibe. also wie ihr seht, ein schöner "nicht-ryokan-tauglicher" haufen. das wird ja lustig. ich freu mich schon auf morgen früh. ob es wohl am frühstückstisch oder frühstücksboden zu einem pluralem gejammer kommen wird?

 

ach ja, und einer der schönsten japanischen gärten von japan wurde natürlich auch besucht. und ja, er war schön und er war japanisch. 

 

nun freuen wir uns auf die spannende und über 2 mio grosse stadt kyoto. bis bald und arigato.


KYOTO

16.10.15 - 20.10.15

aua, rückenschmerzen. dieses "ryokan". beim frühstück bin ich der einzige, der sich für die japanische variante entscheidet, alle anderen bleiben continental. und wie ich sie beneidet habe. nicht einmal mein sonst so geliebtes miso süppchen hat mir geschmeckt, geschweige denn der komisch geschnittene und dürr gebratene fisch. ein fisch namens an die wand da. oder zutreffender, das gegenteil von sushi. und wie ihr wisst, ich liebe sushi. hätte ich zu diesem zeitpunkt gewusst, dass ich heute noch unglaublich gutes sushi zum mittagessen geniessen werde, hätte ich mich wohl besser gefühlt vor diesem "guten-morgen-essen-tablar". es war eine erfahrung wert dieses ryokan, und aus erfahrung lernt man. 


dann ging es mit dem zug japanisch weiter nach kyoto. ja, es wurde gemunkelt, dass die ältere generation eingeschlafen sei. aber wen wunderts, ist halt streng dieses reisen. dies schreibt der wohl faulste reisende. ich hatte glück, war nur kurz wach und konnte das ereignis auf bild festhalten.


schon die aussicht vom bahnhof in kyoto ist einmalig. bis man diese aussicht geniessen kann, muss (darf) man ca. 6 rolltreppen in anspruch nehmen. eine wirklich super idee, ich liebe rolltreppen, sollte es auch zuhause mehr geben. wie wäre es, eine von bern nach zürich!? es wäre womöglich nicht einmal die längste der welt. 


unser hotel liegt zentral und die zimmer sind einmal mehr winzig klein. leider haben wir nicht einmal platz für unser gepäck. da wir hier für die nächsten 4 tage bleiben werden, entscheiden wir uns für ein upgrade. und siehe da, die gewonnenen, oder besser gesagt, die gekauften m2 sind gold wert. endlich wieder mal ein bett breiter als 150 cm und zusätzlich gibt es neben dem platz fürs gepäck, noch weitere 2 m2. ein traum in japan! nicht selbstverständlich. vielen dank mam & pap! 


die stadt beeindruckt auf anhieb. unzählige shops mit wirklich stil. jede menge stil! ja, hier kann man einiges lernen was die warenpräsentation und das warensortiment angeht. grandios! doch wie die meisten wohl wissen, "made in japan" ist nicht gerade günstig, drum gibts heute leider nichts. 


am abend können wir beim nachtessen die wohl kleinste käseplatte der welt begutachten und geniessen. es handelte sich dabei um zerschnittene 2 scheiben käse. ein japanischer witz, den wir mit lautem gelächter genossen. zuhause fällt einem diese menge an käse während dem essen vom tisch, und niemanden kümmerts geschweige denn bemerkt es. hier serviert man diese menge und zahlt dafür. ansonsten muss aber doch gesagt sein, dass japan um einiges günstiger ist als die schweiz. vorallem bei diesem währungskurs.


ab in den sagano-bambuswald. das erwartete knallgrün fehlt leider, doch an menschen fehlt es nicht. es ist ziemlich überfüllt, aber an einem samstag ist dies wohl normal. 


am abend gehts in gion quartier und wir sind auf der suche nach den geishas. und natürlich werden wir auch fündig. sogar posiert wird, leider jedoch bildermässig bleiben wir erfolglos. bei diesen lichtverhältnissen oder besser gesagt dunkelheit, kann meine kamera überhaupt nichts mehr fokussieren. schade, aber bei corinne & mam hats sicher geklappt. 

und immer wieder diese menschenmengen, ich glaub ich werde wahnsinnig. da werden wir uns zuhause in zürich direkt wieder fühlen wie auf dem lande. es ist wirklich unglaublich, natürlich spielt wohl das wochenende auch eine grosse rolle dabei, aber bei gefühlten 30 grad ist es schon schwierig nicht die nerven zu verlieren. ich weiss, ich weiss, mein gejammer will man nicht hören, wenn man sich zuhause den ar... abfriert, aber glaubt mir, hitze plus 20cm platz bis zum nächsten fremden menschen lässt einem sowieso nicht kalt, auch ohne diese wahnsinnige hitze. 

 

ok, fertig gejammert. selber schuld, wir haben auch genau heute diese kleinen gassen abgelaufen mit vielen kleinen japanischen souvenir geschäften. und zuvor haben wir in dieser über 2 mio stadt mam & pap per zufall angetroffen. sie gingen bereits am frühen morgen den "fushimi - inari shrine" besuchen. corinne und ich waren natürlich zu faul und diese extra 10 km waren im jetztigen zustand vielleicht nicht mehr das beste, und für corinne wohl auch nicht, haha. 


am abend ging es dann mal wieder indisch essen. es war hervorragend und die portionen nicht zu vergleichen mit der käseplatte. nun weiss ich auch wie es sich anfühlt wie ein inder zu riechen. vielleicht kommt dieses t-shirt einfach nicht mehr weiter mit. schön, dass diese hotelfenster nicht geöffnet werden können, ansonsten würde der duft von kilometernfüssen gemischt mit indischer ausdünstung wohl nicht aushaltbar sein. ai ai ai.

heute war shopping angesagt. leider für mich ohne erfolg. die geschäfte sind zwar unglaublich schön und mit liebe eingerichtet, jedoch fehlt es mir an entscheidungskraft. in der schweiz kennen wir übrigens nicht ein einziges solches schönes und edles kaufhaus, wie es sie hier immer wieder gibt. globus wäre hier der denner! in kaufhäusern befinden sich hier läden und marken, da schlägt mein herz schneller. sie haben alles und ein bisschen mehr! das ganze ist verpackt in der üblichen freundlichkeit bis dann zu diesem einen shop, der hutladen. wie ihr wisst liebe ich kopfbedeckungen wie hüte, mützen usw. dieser laden war spezialisiert auf genau dies. nach dreimaligem probieren entschied ich mich für nichts. leider hat dies dem frustrierten jäpserli nicht nur gepasst und er konfrontierte mich mit lästigen fragen. und nein, auch wenn die grösse, farbe und alles andere gepasst hat, ich kaufe dir dieses cap nicht ab. und um deine andere frage auch noch zu beantworten, warum nicht? weil ich nicht will du maximales gelochtes hinterteil. seine letzten worte waren: please never come back to this store again! 

und nur weil er eine schöne auswahl an "ebbets field" caps hat muss er doch nicht gleich zu so einem errückten pavian werden. na gut, die auswahl war schon ganz schön. 


zum glück gabs heute ja auch noch sushi, also alles halb so schlimm.

und ab mit dem zug nach okayama. die reise dorthin dauert nur 1.30h und ist erneut ein richtiges erlebnis. die züge sind für uns schweizer richtige zukunftsgeräte. es muss erneut erwähnt werden, diese geschwindigkeit ist abartig! und es macht einem sooo schläfrig...


OKAYAMA & HIROSHIMA

20.10.15 - 22.10.15

in okayama angekommen, gehts nach dem gepäck abladen direkt in den "korakuen garden". die tramfahrt zum garten ist amüsant und günstig. für umgerechnet  fr. 0.80 fahren wir mit dem uralten tram mit holzboden und können so, dank des fahrtwindes, der hitze ein wenig trotzen. im garten, erneut alles fein geputzt und gestrählt. schade für diese schöne grünfläche, mit ein paar grillplätzen, ping-pong tischen, bars, cafes und mittlerweilen auch spielplätzen, würde es einem doch noch mehr gefallen. nicht falsch verstehen, es ist wahnsinnig schön, aber halt eher wie ein museumsgarten und überhaupt nicht zum gebrauchen. 


zurück im zentrum wird das riesen einkaufszentrum bewundert. es gibt hier ALLES. von jedem kameramodel bis hin zum fahrrad, einfach alles. es gibt nicht nur jedes kameramodel, es hat auch jedes einzelne model und objektiv zum testen hier. so schön! 

weiter gings erneut mit dem schnellzug. ziel: hiroshima. natürlich war auch dieses mal unser hotelzimmer noch nicht ready zum einchecken, also gepäck deponieren und ab mit dem bus zum denkmal. an dieser stelle muss wohl nicht spezifisch erwähnt werden um welches denkmal es sich handelt. ansonsten, bitte denk mal. da war doch mal was in diesem hiroshima! 70 jahre ist es her. ein sehr spezielles gefühl. zum glück steht man schliesslich nicht oft an einem solchen bombenort. 


seit diesem traurigen ereignis wurde wieder eine erstaunliche stadt aufgebaut. nicht die schönste, aber eine stadt. die leute sind trotz der vergangenheit freundlich zu uns langnasen. "forgive, but never forget“. ein japanischer schriftsteller erzählt und zeigt uns weitere interessante fakten und infos über die geschichte von hiroshima. auch seine persönliche vergangenheit wurde von diesem traurigen ereignis geprägt.


themenwechsel, das wetter verwöhnt uns täglich. manchmal wirds sogar zu heiss. was für ein glück. wenn wir es gerade von glück haben, unsere hotelzimmer wurden upgegradet. und nicht irgend wo, sondern im sheraton. das erste hotelzimmer in japan in dem wir richtig viel platz haben. ein schönes gefühl und ein noch schöneres zimmer.

und wieder wird touristet. mit dem zug und der fähre gehts auf die miyajima-island. dort steht das bekannte o-torii gate. dieses steht im wasser und gehört zu einem der meistfotografierten sehenswürdigkeiten von japan. dies sieht man den menschenmengen auch an. und erneut diese hitze, ein traum. gut haben wir für japan extra winterkleider mitgetragen. zum glück haben meine eltern zusätzlich noch corinnes schwangerschafts winterjacke mitgebracht. aber trotzdem wurde diese bereits zweimal gebraucht, somit hat es sich ja doch gelohnt.


auf dem "mount misen" geniessen wir die aussicht, trotz des dunstes ist es hervorragend hier oben. auf den berg sind wir mit der gondelbahn gelangt. die gondeln sind schon etwas in die jahre gekommen, aber sie funktionieren noch einwandfrei. die scheiben, sauber, als würden sie nicht existieren. irgendwie komisch, irgendwie lustig! 


und wieder geht ein weiterer gelungener ausflug zu ende. morgen gehts bereits wieder zurück nach tokyo. dies wird unsere letzte station in japan sein und zugleich unsere letzte station unserer reise. ein komisches gefühl...


TOKYO II

23.10.15 - 26.10.15

und zügig gehts mit dem schnellzug richtung tokyo. eine 5-stunden fahrt mit raschem zwischenhalt in osaka. nach einer kurzen ticketsucherei mit anschliessendem ticketverschleiss von mam, treffen wir im alten stadtteil von tokyo "asakusa", auf unseren da gelassenen koffer. kurz eingecheckt und direkt gehts weiter zum frauenarzt. das zeitmanagment funktioniert perfekt. 3min vor termin sind wir da, eine wahre glanzleistung. wir kommen schliesslich direkt von hiroshima und dies sind mehr als 800km! hätten wir diese strecke mit dem auto abgefahren hätte dies 9.5h gedauert. mit dem schnellzug haben wir dies in 5h geschafft. das sollte nun allen deutlich zeigen mit welcher abartigen geschwindigkeit man hier reisen kann. wir sind begeistert.


zurück zum thema, arztbesuch. wie erhofft, alles gut und mama bekommt die bestätigung zum fliegen. natürlich als passagierin. der brief vom japanischen arzt bestätigt dies auf die liebste art und weise. 


am abend wird auf die gesunde nachricht angestossen und natürlich auch auf die interessanten vergangenen tage in japan. nach einem aufregendem 17-stunden-tag ist dann auch mal gut und es geht glücklich und zufrieden in die heier.

immer wieder schön wie einem diese telefonumfragen wecken und enorm stören können. sie bringen es bei mam und pap, so wie bei uns fertig. man erhofft immer wieder aufs neue, dass es endlich aufhört. diese probleme gibt es aber auch erst seit dem das handy auch der wecker ist. scheiss handy oder scheiss wecker? ich finde den wecker um einiges doofer. eine wirklich unnötige erfindung. ach ja, ich werde wohl das angebot des anrufers ablehnen! 

 

nach dem zweiten erwachen gehts ins akihabara viertel. das elektronik viertel von tokyo. zudem sehr bekannt für alle gamefreaks. viele mangagirls haben wir zwar nicht gesichtet, aber es war eindrücklich. zusätzlich wurde das defekte iphone glas innert 30min direkt vor ort repariert. 

 

glasklar gings erneut weiter ins shoppingviertel "omote-sando". die wohl abartigste shoppingmeile die ich je gesehen habe. undefeated kommt vor supreme, dann neighborhood, xlarge usw. es sind alle hier, und gemeint sind wirklich alle unglaublichsten shops. die secondhand shops verkaufen vans-syndicates und jedes trasher t-shirt ist auch zu finden. wahnsinn, was für eine dichte an guten shops. resultat: unt trotzdem nichts gekauft, bin schliesslich auf weltreise.

leider habe ich auch heute wieder meine morgendlichen startschwierigkeiten. ob es am zuwenig schlaf liegt oder am baldigen ferienende, ich weiss es wirklich nicht. 


trotzdem machen wir einen kleinen abstecher in ein noch nicht besuchtes "quartier". es gibt hier unzählige einkaufshäuser. eines davon ist sogar das älteste von japan. muss man nicht sehen, kann man aber problemlos machen. würde ich es nochmals sehen wollen? nein. 


per zufall kommen wir auf dem weg dorthin an einer grossen parade vorbei. um was es sich bei diesen komischen getanze und geschreie handelt, wir wissen es nicht. aber es sieht lustig aus und ist wahrscheinlich ungeheuer anstrengend. 


ein letztes japanisches mittagessen in form vom sushi darf natürlich auch nicht fehlen. mmmh, das war gut, nigiri, ich liebe dich! warum bist du zuhause nur so verdammt teuer. danke liebes binnenland, danke. 


am nachmittag gehen corinne und ich das quartier um unser hotel erkundschaften. wir sind ja schliesslich in asakusa, im älteren teil von tokyo. mam und pap gehen hoch hinaus. sie besteigen den über 600m hohen sky tower. wie erwähnt, das 2. grösste gebäude der welt. und sie fanden es gut. wir fanden etwas anderes gut, einen karikaturen-shop. also los, hinein, 20min sitzen, nicht wissen wohin schauen (wie beim coiffeur), drei sätze mit der zeichnerin als kommunikation deklarieren, zeichnung fertig, das bild begautachten, gekonnte schauspielerleistung in form

von freude zeigen, laut über karikatur lachen, lächeln fürs foto,  bezahlen und verreisen. da hätten wir doch lieber ein bild von uns vorbei gebracht. und siehe da, geistesblitz! umkehren, foto von mam und pap abgeben, weitere fragen beantworten und infos geben, bezahlen und in 20 min abholen. 


die überraschung beim nachtessen gelingt. und auch sie können gewisse ähnlichkeiten entnehmen. nicht alle, aber gewisse. wir bei unserer zeichnung leider nicht, aber was solls, war lustig.

und es ist schon wieder soweit, wir nehmen abschied von japan und natürlich auch von mam und pap. vielen dank nochmals für die schönen drei wochen mit euch, es war eine schöne zeit. wir hoffen natürlich, dass auch ihr freude hattet. 


guten flug und bis schon bald auf schweizer boden. 


so, nach genau 175 tagen reisen, adios und hallo. zwischen dem adios und dem hallo liegen leider 13h flug. noch nie hatten wir einen längeren flug. corinne & ich fliegen direkt nach zürich, mam und pap fliegen über koppenhagen. im nachhinein stellt sich unser flug als gewinner heraus. ihr flugzeug ist defekt, sie müssen 2h30min im flugzeug warten. dies vor einem flug von 12h kann schon etwas fest nerven, vorallem wenn man dabei genau weiss, dass man in koppenhagen den anschlussflug nach zh verpassen wird. ach ja, ihr mediasystem funktionierte auch nicht. ich wäre durchgestartet.

der heimflug...

da sitzen wir nun. eingequetscht in einem viel zu kleinen sitz. 175 tage ist es her, als wir von zürich nach las vegas geflogen sind. die sitze kamen uns zu dieser zeit noch etwas breiter vor, ob es vielleicht am flugzeug liegt, wir bezweifeln es. denken wir an diesen zeitpunkt zurück oder an unsere campingausflüge, kommt es einem ewig vor und doch verging die zeit schnell. natürlich vergeht die zweite hälfte wie immer sehr schnell, davor blieben auch wir nicht verschont.


nun heisst es zuerst einmal alle schönen erlebnisse, begegnungen, eindrücke und erinnerungen verarbeiten. es war eine wunderschöne reise und wir können es nur weiter empfehlen. egal welche länder man besucht, das gefühl von freiheit während einer längeren zeit zu erleben ist etwas grossartiges. jeden tag machen was man will. schön. und doch muss an dieser stelle auch mal gesagt werden, dass es nicht nur immer paradiesisch sein kann. auch reisen benötigt zeit, geduld, nerven, geld und vieles anderes. aber vorallem zeit! doch dies erleben zu dürfen ist grossartig und wir sind unglaublich dankbar dafür. die zeit geniessen, dies sollten wir doch alle irgendwie hinkriegen. sie vergeht nämlich viel zu schnell. 


auch wird einem durchs reisen klar, in welchem luxus wir doch leben. welche anderen völker können sich schon den luxus vom reisen leisten. schön, wenn einem dies bewusster wird, wir hoffen es wird in zukunft helfen den alltag in schwierigen oder stressigen zeiten nicht zu ernst zu nehmen. 


ansonsten sehen wir der rückkehr mit einem weinenden und einem lachenden auge entgegen. es ist vorbei, das ist das weinende! das lachende freut sich sehr, über alle lieben menschen zuhause. und bald können wir auch wieder unsere kleinen beim gräbli besuchen.

 

natürlich ist die freude auch unbeschreiblich gross, wenn wir das kleine geschwisterchen von malo & elua schon bald in die arme nehmen dürfen. 


und wie ihr alle wisst ist diese reise unseren beiden zwillingen malo & elua gewidmet. ohne die zwei hätten wir den schritt wohl nie gewagt. 


also nochmals vielen dank ihr zwei, wir sind euch für immer dankbar. we will allways love and miss you.


nun sind wir wieder zuhause, danke nicole für deinen abholservice. danke euch allen für das interessierte lesen und verfolgen unserer reise. wird es wieder einmal eine längere reise geben oder etwas anderes schönes, ihr werdet es genau hier lesen.


also, bis bald und hallo...


sämi & corinne


Kommentare: 4
  • #4

    Laura (Mittwoch, 04 November 2015 14:39)

    Welcome back!
    War sehr schön und unterhaltsam über eure Reise zu lesen und die wunderschönen Fotos zu bestaunen.
    Bis bald einmal & Liebe Grüsse aus Berlin
    Laura (&Chris)

  • #3

    Oli, Nadine und Miya (Montag, 02 November 2015 15:30)

    Schön, euch wieder hier bei uns zu haben! Danke für die spannenden, unterhaltsamen und lustigen Berichte und die wunderschönen Bilder eurer Reise! Wir haben euch Schritt auf Tritt begleitet!
    Kuss, oli, nadine und miya

  • #2

    Oli (Dienstag, 20 Oktober 2015 05:47)

    ja da geht mir natürlich das Herz auf... Heimweh nach Japan, ganz fest... geniesst Eure letzten Tage in dem für mich schönsten Land der Welt! Kiss, Oli

  • #1

    Cécile (Sonntag, 18 Oktober 2015 05:48)

    Hallo ihr Lieben.
    Nachdem Hongkong ernüchternd ausgefallen ist (so habe ich jedenfalls deinen Kommentar interpretiert), scheint in Japan wirklich das Land der aufgehenden Sonne zu sein, eure Bilder sind fantastisch wie bisher! Geniesst die letzten Tage eurer Weltreise und ich freue mich auf das baldige Wiedersehen. Herzliche Grüsse auch an deine Eltern Sämi und bis bald :-))